Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft
Nur wenige Länder verfügen über das gesamte Spektrum der Gesundheitsversorgung, das heißt von der Prävention über die Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege einschließlich der medizinisch-technischen und pharmazeutischen Produkte und Dienstleistungen. Die Organisation ganzheitlicher Systemlösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist eine Stärke des deutschen Gesundheitswesens und Markenzeichen zugleich. Diese komplexen und ineinandergreifenden Versorgungssysteme bieten große Chancen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und in der Nutzung internationaler Nachfrage erhebliche Wachstumspotenziale der deutschen bzw. rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft.
Mit der Internationalisierung der rheinland-pfälzischen Gesundheitswirtschaft sollen internationale Kooperationen und der Wissenstransfer durch den Aufbau von stabilen Partnerschaften gefördert werden. Ziel ist es, voneinander zu lernen und dazu beizutragen, bestehende strukturelle oder konzeptionelle Prozesse gemeinsam mit den lokalen Akteuren zu optimieren.
Eines der Landesleitprojekte „Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft“ ist die Kooperation mit dem Sultanat Oman zur Verbreitung einer qualitätsgesicherten Schlaganfallversorgung. Seit 2013 besteht hier eine sehr gute Zusammenarbeit im Gesundheitssektor. So wurde zuletzt im März 2018 während der Wirtschaftsreise in dem Oman ein Kooperationsvertrag (Joint Declaration of Intent) von seiner Exzellenz Dr. Ahmed Al-Saedi, Gesundheitsminister im Sultanat Oman, und Dr. Volker Wissing, unterzeichnet. Langfristiges Ziel der Kooperation mit dem Oman ist die Vernetzung der regionalen Schlaganfallstationen mit einem Telemedizinzentrum in Muscat in Kooperation mit dem Land Rheinland-Pfalz.
Rheinland-Pfalz nimmt beim Aufbau von Schlaganfalleinheiten eine Spitzenposition ein und kann durch eine gute und flächendeckende Versorgungsstruktur überzeugen. Mit dem Aufbau und Betrieb von Stroke-Units, ein ineinander greifen von Versorgungsangeboten vom Rettungswesen bis hin zur Rehabilitationsklinik ist eine integrierte Systemlösung entstanden, die in alle Länder übertragbar und mit lokalen Partnern realisierbar ist.
Von dieser Außenwirtschaftsstrategie profitieren vor allem kleine und mittelständische Unternehmen aus Rheinland-Pfalz. Sie bieten Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Versorgungs- oder Wertschöpfungskette an und können so ihre Produkte auf dem Gesundheitsmarkt im Oman platzieren.
Infos zum Außenwirtschaftsprogramm des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau finden Sie hier.